Koreanische Verkehrssicherheitsbehörde entwickelt mit Dürr und dSPACE Prüfmethoden für Fahrerassistenzsysteme

Gimcheon/Püttlingen/Paderborn, 20. April 2023.

Die südkoreanische Verkehrssicherheitsbehörde KOTSA setzt auf innovative Technik aus Deutschland bei Prüfmethoden für Fahrerassistenzsysteme. In Zusammenarbeit mit dem Simulations- und Validierungsspezialisten dSPACE und dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr entwickelt die Behörde neue Prüfmethoden und -standards, um die Funktionsfähigkeit moderner Fahrerassistenzsysteme bei periodisch stattfindenden Hauptuntersuchungen zu überprüfen. Dazu wurde in der Stadt Gimcheon feierlich ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Die Stadt und die Provinz Gyeongsangbuk-do unterstützen dieses Projekt mit einem Budget von 4,3 Millionen Euro bis 2026.

Moderne Fahrerassistenzsysteme (ADAS) helfen Fahrern, indem sie eine Vielzahl von Funktionen wie Spurhalteassistenten, Abstandsregelautomaten oder Notbremsassistenten bereitstellen. Sie tragen dazu bei, das Risiko von Unfällen und Kollisionen zu verringern und somit die Sicherheit auf der Straße zu erhöhen. Wie die Zuverlässigkeit von ADAS mithilfe von Prüfverfahren langfristig sichergestellt werden kann, wird bei den Fahrzeugüberwachungsbehörden rege diskutiert. Im Rahmen der Konferenz des International Motor Vehicle Inspection Committee (CITA) – dem weltweiten Dachverband der KfZ-Prüforganisationen und ihrer Zulieferer – stellte die koreanische Behörde KOTSA die Erfolge bei den ADAS-Funktionstests mithilfe seines ersten Vehicle-in-the-Loop (VIL) Versuchsaufbaus vor. Dieser besteht aus dem patentierten Rollenprüfstand x-road curve von Dürr, auf dem das Testfahrzeug beschleunigt, gebremst und gelenkt werden kann, sowie dem Radar-Target-Simulator DARTS, der Simulationssoftware ASM und dem Visualisierungstool AURELION von dSPACE. Damit wird, vor allem für die im Testfahrzeug verbauten Kamera- und Radarsensoren, eine virtuelle Umgebung geschaffen, um verschiedenste Inspektionsszenarien darzustellen. Diese beinhalten kritische Situationen wie zum Beispiel vorausfahrende Fahrzeuge, die plötzlich abbremsen oder direkt vor dem eigenen Fahrzeug einscheren. Um die Prüfung zu bestehen, muss das Testfahrzeug in der VIL-Simulation in Echtzeit auf Veränderungen reagieren und wenn nötig zum Beispiel den Notbremsassistenten auslösen.

In einem neuen Projekt bis zum Jahr 2026 gehen die Simulations- und Validierungsexperten von dSPACE und die Prüftechnikspezialisten von Dürr nun mit KOTSA den nächsten Schritt. Gemeinsam soll der bestehende erste VIL-Aufbau für den flächendeckenden Einsatz in den nationalen südkoreanischen Prüfständen weiterentwickelt werden. Parallel möchte KOTSA die entsprechenden Anpassungen der koreanischen Inspektionsvorschriften auf den Weg bringen. International ist die südkoreanische Verkehrssicherheitsbehörde damit einer der Vorreiter im Bereich der ADAS-Funktionsprüfung, die bislang noch in keinem Land der Welt ein verpflichtender Bestandteil der Hauptuntersuchungen ist.

„Mit diesem Verfahren haben Prüforganisationen und technische Dienste weltweit die Möglichkeit, reproduzierbare und vor allem zuverlässige Testergebnisse zu generieren. Der Prüfstand ist eine skalierbare Ausgangsbasis, um zukünftige hochautomatisierte Fahrzeuge zu testen“, sagt Ahmet Karaduman, Consultant und Projektleiter von ADAS-Vehicle-in-the-Loop-Projekten bei dSPACE.

Kai Künne, Produktmanager für Autonomous Vehicle Testing bei der Dürr-Tochter Dürr Assembly Products, ergänzt: „Dank der Kooperation mit dSPACE schaffen wir mit unserem innovativen Prüfstandkonzept mehr Sicherheit für alle Nutzer von automatisierten Fahrfunktionen. Zugleich möchten wir das Vertrauen in die autonomen Fahrzeuge der Zukunft stärken.“

Hersteller, Prüfdienstleister oder -behörden können mit diesem Ansatz erstmals automatische, reproduzierbare und rückführbare Untersuchungen unter kontrollierten Bedingungen an einer Prüfstelle durchführen. Diese Alternative zu den aktuell sehr aufwendigen und schwer wiederholbaren Fahrzeugversuchen auf weitläufig abgesperrten Testgeländen ermöglicht eine effiziente wiederkehrende Hauptuntersuchung für Fahrerassistenzsysteme.

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