Die neue MicroAutoBox III ist nun in zusätzlichen Varianten erhältlich, die ein noch größeres Angebot an Bus- und Netzwerkschnittstellen zur Verfügung stellen. Ermöglicht wird dies durch das neue, integrierte DS1521 Bus and Network Board, mit dem die MicroAutoBox III einen immensen Kanal-umfang im bekannten kleinen MicroAutoBox-Formfaktor bietet.
Mit ihrem Erscheinen hat die neue Generation III des kompakten In-Vehicle-Prototyping-Systems dSPACE MicroAutoBox eine völlig neue Leistungsklasse der kompakten, fahrzeugtauglichen Prototyping-Systeme definiert und bietet höchste Allround-Power für zahlreiche Anwendungen vom autonomen Fahren bis hin zu Zero Emissions. Dazu trägt neben verbesserten Überwachungsmechanismen für die funktionale Sicherheit zum Beispiel auch die deutlich höhere Rechenleistung bei, denn die MicroAutoBox III bietet vier Rechenkerne und ist bis zu 16-mal schneller pro Rechenkern als die vorherige MicroAutoBox II. Darüber hinaus stehen weitere MicroAutoBox-III-Varianten mit dem neuen DS1521 Bus and Network Board zur Verfügung. Diese eignen sich mit ihrem beeindruckenden Kanalumfang besonders für Anwendungen wie intelligente Gateways, das Ausführen überlagerter Regler (Supervisory Controller) zur Ansteuerung anderer Steuergeräte in Echtzeit über Busse und Netzwerke sowie zum Entwurf von Zentralsteuergeräten mit service-basierter Ethernet-Kommunikation. Um diese Anwendungsfälle ideal zu adressieren, bietet das DS1521 Bus and Network Board 8 CAN-FD-Kanäle, 3 Automotive-Ethernet-Ports (100/-1000BASE-T1), 2 FlexRay-Anschlüsse (A/B), 3 LIN-Kanäle sowie zusätzlich UART-, Digital- und Analogschnittstellen.
Ein immenser Kanalumfang im kompakten MicroAutoBox-Formfaktor kombiniert mit einer umfangreichen Software-Toolkette für die Bus- und Netzwerkkommunikation
Per Software alles in der Hand
Um die Hardware einfach und flexibel für den jeweiligen Anwendungsfall zu konfigurieren, wird die MicroAutoBox III durch die bewährte und von SCALEXIO bekannte Implementierungssoftware ConfigurationDesk inklusive des nahtlos integrierten Bus Managers unterstützt. Damit kann die Bus-Kommunikation etwa für Gateway- oder Supervisory-Controller-Anwendungen übersichtlich und komfortabel konfiguriert werden, und zwar auf Basis neuester Standards und Kommunikationsbeschreibungen wie AUTOSAR (ARXML), aber auch FIBEX, DBC oder LDF. Zur Integration in ein vorhandenes Bordnetz werden auch aktuelle AUTOSAR-Features wie Secure Onboard Communication (SecOC), End-to-End Protection oder Global Time Synchronization (GTS) auf allen relevanten Bus-Systemen inklusive servicebasierter Ethernet-Kommunikation (SOME-IP) unterstützt. Um flexibel und kurzfristig auf projektspezifische Anpassungen reagieren zu können, steht ein umfangreiches Erweiterungsframework bereit, mit dessen Hilfe kundenspezifische Anpassungen schnell von dSPACE integriert und umgesetzt werden können. Alle Größen im Modell können während der Laufzeit in ControlDesk übersichtlich und einfach visualisiert werden. Für den Zugriff auf die Bus- und Netzwerksignale besteht mit dem Bus Navigator die Möglichkeit, vorkonfigurierte Layouts für die Sende- und Empfangsnachrichten zu erzeugen. Darüber hinaus können auch direkt während der laufenden Anwendung ein Live-Bus-Monitoring und eine Busanalyse aktiviert werden. Der ControlDesk Bus Navigator ermöglicht es dabei, übersichtlich und synchronisiert mit allen anderen genutzten Ein- und Ausgängen auf Bus- und Netzwerkdaten zuzugreifen, was die Anschaffung zusätzlicher dedizierter Systeme (Hardware und Software) für das Live-Monitoring überflüssig macht. Diese Reduzierung spart deutlich Kosten und vereinfacht darüber hinaus den Systemaufbau.
Im Fokus: Gateway-Anwendungen und Supervisory Controller
Für die Verbindung der zahlreichen Steuergeräte, Sensoren und Aktoren im Fahrzeug werden zunehmend Busse und Netzwerke eingesetzt. Bei der Entwicklung neuer Funktionen müssen diese Bus- und Netzwerkdaten häufig über Gateways oder Domain-Controller als zentrale Netzknoten an neue oder bereits vorhandene Empfänger umgeleitet, gefiltert oder durch neue Regelungsanteile erweitert werden.
Ein Beispiel dafür ist die Integration eines neuen Antriebs in eine bestehende Fahrzeugplattform. Um Kosten, Platzbedarf und Systemkomplexität zu reduzieren, sollten die benötigten Gateway-Anteile idealerweise bereits vom eingesetzten Funktionsentwicklungssystem für die Ausführung der neuen Regelungsfunktionen in Echtzeit mit abgedeckt werden.
Das Entwicklungssystem MicroAutoBox III mit dem DS1521 Bus and Network Board erfüllt in Kombination mit der dSPACE Software-Toolkette diese Aufgabe ideal. Die Hardware bietet auf kleinstem Bauraum maximierten Kanalumfang und höchste Rechenleistung, während die leistungsstarke, bewährte Software schnelle Entwicklungszyklen durch einfache Konfiguration garantiert.
dSPACE MAGAZINE, PUBLISHED NOVEMBER 2020